Kompetenzzentrum für Gynäkologie informiert: Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome

Definition Feigwaren, Genitalwarzen, Kondylome

Feigwarzen, auch Genitalwarzen oder Kondylome genannt, gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten, die vom Facharzt für Gynäkologie festgestellt werden. Dabei handelt es sich um kleine, gutartige Wucherungen auf der Haut. Meistens treten sie in sehr großer Zahl auf.

Papillomaviren lösen die Entstehung von Genitalwarzen aus

Genitalwarzen oder Kondylome werden durch Papillomaviren (HPV) übertragen. Sie sind etwa so groß wie ein Stecknadelkopf, rötlich oder bräunlich gefärbt.

Diagnostiziert werden sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Bei der Frau treten sie vorwiegend an den Schamlippen und am Scheideneingang auf, beim Mann am Penisschaft und an der Vorhaut. Aber auch am After, im Enddarm, in der Harnröhre oder am Gebärmutterhals werden sie festgestellt.

Feigwarzen oder Kondylome sind in der Regel ungefährlich und bereiten oft keine Beschwerden. Deshalb werden sie von vielen Betroffenen nicht entdeckt. Die kleinen, rauen Erhebungen können jedoch unangenehm sein. An empfindlichen Hautpartien treten manchmal Juckreiz und Schmerzen auf.

Die Erkrankung sollte unbedingt vom Frauenarzt behandelt werden. Ansonsten können daraus große Wucherungen entstehen, die häufig nässen (Buschke-Löwenstein-Tumore). An der Harnröhre, im Analkanal und im Enddarm können sich zudem Fisteln bilden. Unbehandelt erhöhen sie das Krebsrisiko.

Obwohl Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome in jeder Altersgruppe auftreten können, kommen sie besonders häufig bei jungen und sexuell aktiven Menschen vor. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 1-2 % der sexuell aktiven Bevölkerung daran erkrankt sind.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Condyloma acuminata
Englisch: condylomas, medical warts

Überblick

Feigwarzen, Genitalwarzen, kurz Kondylome genannt, sind eine Viruserkrankung im Genital- und Analbereich. Verursacher sind die sogenannten humanen Papillomaviren (HPV).

Die Geschwülste treten vor allem an den äußeren Geschlechtsorganen (der Vulva), dem Penis, im Scheiden- und Aftereingang auf.

Am häufigsten werden sie durch direkten Hautkontakt während des vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehrs von einer infizierten Person auf eine andere übertragen.

Schwangere Frauen können während der Geburt das Neugeborene infizieren.

Die Viren nisten sich vorwiegend in den oberen Haut- und Schleimhautschichten im Genitalbereich ein. Oft sind sie dort schwer zu entdecken.

Sie sollten sofort einen Frauenarzt aufsuchen, wenn

  • Sie ungewöhnliche Geschwülste, Schwellungen oder Hautveränderungen an den äußeren Geschlechtsorganen oder an Ihrem After bemerken
  • Juckreiz, Schmerzen, Ausfluss oder Blutungen auftreten
  • Ihr Sexualpartner Ihnen mitteilt, dass er bzw. sie Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome hat

Ursachen der Feigwaren, Genitalwarzen, Kondylome

Als Ursache der Feigwarzen bzw. Genitalwarzen, Kondylome macht der Frauenarzt humane Papillomaviren aus, kurz HPV aus. Meistens werden sie beim ungeschützten Sexualkontakt übertragen.

Fachärzte für Gynäkologie unterscheiden dabei verschiedene Typen. Am häufigsten treten bei Feigwarzen, Genitalwarzen bzw. Kondylomen die Typen 6 und 11 auf.

Haben sich die Viren in den oberen Haut- und Schleimschichten im Genitalbereich eingenistet, muss sich daraus nicht zwangsläufig eine Warze bilden. Erst wenn andere begünstigende Faktoren hinzukommen, etwa eine schwache Immunabwehr, wuchern sie auf der Haut, sodass sich Warzen bilden.

Raucherinnen haben zudem ein erhöhtes Risiko daran zu erkranken. Es wird vermutet, dass ihr Immunsystem nicht so effizient arbeitet.

Was Sie bei Feigwaren, Genitalwarzen, Kondylome selbst tun können

Wenn Sie Kondylome im Genitalbereich haben, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Partner darüber sprechen und gemeinsam einen Facharzt für Gynäkologie aufsuchen.

Die Behandlung (Therapie) erfordert Geduld. Meistens sind mehrere Besuche beim Frauenarzt notwendig.

Der Frauenarzt empfiehlt, während der Behandlung Kondome zu benutzen

Verwenden Sie auf keinen Fall Mittel, die gegen Warzen an Händen und Füßen helfen. Sie sind für die empfindliche Haut im Genitalbereich nicht geeignet.

Wenn Sie während der Behandlung (Therapie) auf Geschlechtsverkehr nicht verzichten wollen, sollten Sie unbedingt ein Kondom benutzen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Gynäkologen
  • Dermatologen
  • Urologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gynäkologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Gynäkologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle?
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Gynäkologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Frauenarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gynäkologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gynäkologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Körperliche Untersuchung
  • Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
  • HPV-Typisierung

Der Frauenarzt erkennt die Feigwarzen, Genitalwarzen meist schon durch die körperliche Untersuchung. Um den Verdacht zu bestätigen, kann er in örtlicher Betäubung eine kleine Gewebeprobe entnehmen und mikroskopisch untersuchen.

Behandlungen (Therapie)

Die Behandlung (Therapie) der Feigwarzen richtet sich danach, wie groß sie sind und wie stark sie sich verbreitet haben. In den meisten Fällen verordnet der Frauenarzt antivirale Lösungen oder Cremes. Diese Mittel müssen über mehrere Wochen angewendet werden.

Wichtig ist, dass sich auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin untersuchen und gegebenenfalls behandeln lässt.

Treten Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome immer wieder auf, kann auch eine Laserbehandlung sowie eine Elektro- oder Kältetherapie in Betracht kommen. Der Facharzt für Gynäkologie vereist die Feigwarzen, indem er flüssigen Stickstoff auf die betroffenen Stellen aufträgt.

Kleine Warzen an der Schleimhaut der Vagina, an der Harnröhrenmündung oder im Analkanal können auch mit Trichloressigsäure behandelt werden. Die Säure lässt die Warzen absterben.

Eine andere Möglichkeit ist, sie operativ zu entfernen. Dazu verwendet der Frauenarzt einen speziellen Löffel (Kürettage). Alternativ werden Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome durch das Einwirken von Hitze zerstört. Die Hitze wird entweder durch elektrischen Strom oder einen Laser erzeugt.

Da diese Methoden oft Schmerzen bereiten, ist eine örtliche Betäubung oder Vollnarkose erforderlich.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Der Gynäkologe empfiehlt, auf gute Intimhygiene zu achten

Da Feigwarzen, Genitalwarzen, Kondylome durch direkten Hautkontakt übertragen werden, sollten Sie bei häufigem Partnerwechsel ungeschützten Geschlechtsverkehr vermeiden. Ein Kondom bietet zwar keinen hundertprozentigen Schutz, aber die Gefahr, sich anzustecken, wird damit deutlich verringert.

Achten Sie auf eine regelmäßige und gründliche Intimhygiene. Trocknen Sie den Genitalbereich nach dem Waschen gut ab. Denn die Viren fühlen sich in einem feucht-warmen Umfeld besonders wohl.

Prognose

Genitalwarzen (Kondylome) sind heilbar. Nach der Behandlung (Therapie) durch den Frauenarzt können sie jedoch wieder auftreten. Wer sich einmal mit dem Papilloma Virus infiziert hat, kann immer wieder neu erkranken.

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