Kompetenzzentrum für HNO Berlin informiert: Mittelohrentzündung – Otitis media

Definition Mittelohrentzündung (Otitis media)

Mittelohrentzündung entsteht durch Viren oder Bakterien aus dem Nasen-Rachen-Raum

Der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren (HNO) unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Mittelohr-Entzündung (Otitis media). Je nach Stadium und Erreger kann es sich um eine eitrige oder um eine nicht-eitrige (seröse) Mittelohr-Entzündung (Otitis media) handeln. Außerdem gibt es Sonderformen, die jedoch seltener vorkommen. Dazu gehören die Grippe-Otitis, die Scharlach-Otitis und die Masern-Otitis. Eine akute Mittelohr-Entzündung (Otitis media) tritt plötzlich auf und ist eine Entzündung der Paukenhöhlenschleimhaut des Mittelohrs. Meistens wird sie durch Bakterien (z.B. Pneumokokken und Streptokokken) verursacht. Aber auch Viren können die Erkrankung auslösen. Erreger gelangen entweder über das Blut oder aus dem Nasen-Rachen-Raum über die Ohrtrompete (Eustachische Röhre oder Tube) ins Mittelohr. Meist fängt alles mit einem harmlosen Schnupfen oder einer Erkältung an. Wenn die Infektion vom Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr aufsteigt, entzünden sich die Schleimhäute. Die Folge ist eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media). Der HNO-Arzt diagnostiziert sie häufig bei Kindern in den ersten sechs Lebensjahren, wobei Säuglinge besonders oft betroffen sind. Eine Mittelohr-Entzündungen (Otitis media) kommt aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen vor. Sie macht sich durch heftige, stechende Ohrenschmerzen bemerkbar. Innerhalb von Stunden nehmen sie stark zu. Druck- und Völlegefühl im Ohr, eine Beeinträchtigung des Hörvermögens, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindelgefühle und Fieber kommen häufig dazu. Der Allgemeinzustand ist stark beeinträchtigt. Bei Kleinkindern zeigen sich außerdem Begleitsymptome wie Bauchschmerzen.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Entzündung des Mittelohrs, akuter Tubenmittelohrkatarrh, hämorrhagische Otitis
Englisch: otitis media, infection of the middle ear

Überblick Mittelohrentzündung (Otitis media)

HNO-Arzt diagnostiziert Mittelohrentzündung bei Kindern

Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Hohlraum, der durch das Trommelfell vom äußeren Gehörgang abgetrennt wird. Dort befinden sich drei Gehörknöchelchen: Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie übertragen die Schallwellen in Richtung Innenohr. Bei Infekten der oberen Atemwege schwillt die Schleimhaut im Nasen- und Rachen-Raum an. Das Mittelohr wird dann nicht mehr richtig durchlüftet, so dass eine Infektion begünstigt wird. Bei einer Erkältung können die Erreger über die Ohrtrompete ins Mittelohr gelangen und dort eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media) verursachen. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Ohrtrompete noch sehr kurz. Deshalb können bei ihnen die Erreger aus dem Nasen-Rachen-Raum besonders leicht ins Mittelohr aufsteigen und eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media) auslösen. Wenn sie viel weinen, nicht mehr richtig trinken oder über starke Ohrenschmerzen klagen, sollten Sie unbedingt den HNO-Arzt aufsuchen. Oft verbirgt sich dahinter eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media). Ein Besuch beim HNO-Arzt ist in jedem Fall notwendig, weil er den Verlauf der Mittelohr-Entzündung beurteilen und entscheiden kann, welche Therapie angemessen ist.

Ursachen der Mittelohrentzündung (Otitis media)

Der HNO-Arzt unterscheidet mehrere Ursachen, die an der Entstehung einer Mittelohr-Entzündung (Otitis media) beteiligt sind. Häufig tritt eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media) im Zusammenhang mit einer Erkältung, mit Schnupfen oder einer Grippe auf, also einer Infektion im Nasen-Rachen-Raum. Die viralen oder bakteriellen Erreger gelangen von dort in das Mittelohr. Es kommt zu einer Entzündung der Mittelohrschleimhaut. Manchmal stellt der HNO-Arzt Berlin auch fest, dass eine Trommelfellverletzung die Ursache einer Mittelohr-Entzündung (Otitis media) ist oder eine behinderte Nasenatmung, z. B. durch Geschwülste der Schleimhaut (Polypen). In seltenen Fällen ist sie eine Folge einer Scharlach- oder Masernerkrankung. Der Erreger wird dann über das Blut übertragen.

Was Sie bei einer Mittelohrentzündung (Otitis media) selbst tun können

Der HNO-Arzt Berlin rät bei einer Mittelohr-Entzündung (Otitis media), sich zu schonen. Wärme am Ohr, z.B. durch eine Rotlichtlampe, lindert die Schmerzen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • HNO
  • Allergologe

Was Sie bei Ihrem Arzt für HNO erwartet

Bevor Ihr Facharzt für HNO mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle?
  • Hatten Sie schon einmal einen Hörsturz und ist diese Erkrankung familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für HNO aus dem Ärztezentrum Berlin benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Facharzt HNO Berlin eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den HNO-Arzt Berlin

Der HNO-Arzt begutachtet das Trommelfell mit einem Otoskop

Der Facharzt für HNO blickt mit einem Ohrenspiegel (Otoskop) in den Gehörgang. Mittels einer Ohrenspiegelung (Otoskopie) begutachtet er das Trommelfell. Es zeigt sich sehr schnell, ob sich der Verdacht auf eine Mittelohr-Entzündung (Otitis media) bestätigt. Das Trommelfell ist dann gerötet und wölbt sich vor. Häufig erkennt der HNO-Arzt Berlin eine Perforationsstelle mit austretendem Sekret. Hat es eine gelbliche Farbe, handelt es sich um Eiter. Der Druck, der durch das Sekret, entsteht, verursacht die heftigen Schmerzen. Bei einer Virusinfektion sind meist kleine Bläschen auf dem Trommelfell zu sehen. Bei Patienten, die schon häufiger eine Mittelohrentzündung (Otitis media) hatten, wird der HNO-Arzt Berlin zudem einen Hörtest vornehmen.

Behandlungen (Therapie)

Eine akute Mittelohr-Entzündung (Otitis media) heilt nur bei fachgerechter Behandlung (Therapie) durch den HNO-Arzt Berlin aus dem Ärztezentrum Berlin ab. Meistens verordnet er abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen und schmerzstillende Medikamente (z.B. Ibuprofen, Paracetamol). Klingen die Beschwerden nicht innerhalb von zwei Tagen ab, werden bei einer bakteriellen Mittelohrentzündung (Otitis media) gegebenenfalls auch Antibiotika von Ihrem HNO-Arzt Berlin verschrieben. In seltenen Fällen muss der HNO-Arzt Berlin unter örtlicher Betäubung im Trommelfell einen kleinen Schnitt anlegen, um das Sekret aus dem Mittelohr absaugen zu können. Bei wiederholten Mittelohr-Entzündungen kann der HNO-Arzt Berlin ein kleines Röhrchen (Paukenröhrchen) in das Trommelfell einsetzen. Dadurch wird die Belüftung des Mittelohrs wieder ermöglicht und Flüssigkeit kann nach außen abfließen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis media) kann man kaum vorbeugen. Kinder in den ersten sechs Lebensjahren sind besonders anfällig für die Infektion. Bei Symptomen wie Ohrenschmerzen sollten Sie insbesondere mit Kleinkindern sofort einen HNO-Arzt aufzusuchen. Durch eine rechtzeitige Behandlung lässt sich die Erkrankung gut heilen. Außerdem wird verhindert, dass sie auf die angrenzenden Knochen übergreift und chronisch wird.

Prognose

Bei einer entsprechenden Behandlung durch den HNO-Arzt klingen die Beschwerden in der Regel nach einigen Tagen ab und die akute Mittelohr-Entzündung (Otitis media) heilt vollständig aus. Wird sie dagegen nicht vom HNO-Arzt Berlin behandelt, kann sie sich in der Umgebung ausbreiten. Bei sehr schweren Verläufen können eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Gesichtsnervenlähmung (Fazialislähmung) die Folge sein. Häufige Mittelohr-Entzündungen führen manchmal zu einer dauerhaften Verschlechterung des Hörvermögens.

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