Kompetenzzentrum für HNO (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde) informiert: Schnupfen (Rhinitis)

Definition Schnupfen (Rhinitis)

Fachärzte für HNO unterscheiden zwischen einem

  • akuten Schnupfen (Rhinitis)
  • chronischen Schnupfen (Rhinitis)
  • allergischem Schnupfen (Rhinitis)

Ein Schnupfen (Rhinitis) gehört zu den Atemwegserkrankungen. In der Regel handelt es sich um eine virale Tröpfcheninfektion. Zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome können bis zu sieben Tage vergehen.

Bei großen Menschenansammlungen, bei kühlem und feuchtem Wetter oder in schlecht belüfteten Räumen ist die Ansteckungsgefahr besonders groß.

Ein akuter Schnupfen (Rhinitis) ist meistens das Hauptsymptom einer Erkältung. Dabei sind die Nasenschleimhäute entzündet. In der Regel klingt der Schnupfen (Rhinitis) von alleine wieder ab.

Wenn jedoch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen dazu kommen, sollten Sie einen HNO-Arzt aufsuchen.

Ein typisches Symptom ist der wässerige Schleim in der Nase

Typische Symptome eines Schnupfens (Rhinitis) sind:

  • Wässriger Schleim in der Nase
  • Atembeschwerden
  • Halsschmerzen
  • Husten
  • gerötete Augen
  • Kopf- und Gliedeschmerzen
  • Fieber
  • Mattes und schlappes Gefühl

Wenn der Schnupfen immer wieder oder sogar dauerhaft auftritt, handelt es sich womöglich um einen chronischen oder allergischen Schnupfen (Rhinitis).

Etwa jeder zehnte Deutsche ist von einer dauerhaften Entzündung der Nasenschleimhaut betroffen. Es besteht ein deutlich erhöhtes Risiko, dass bei ihnen Lungenerkrankungen, Schlaganfall, Übergewicht oder eine Depression auftreten kann.

Beim allergischen Schnupfen (Rhinitis) reagiert das Immunsystem auf körperfremde, aber eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen oder tierische Allergene.

Wird ein allergischer Schnupfen (Rhinitis) nicht vom Facharzt für HNO behandelt, kann sich daraus ein allergisches Asthma bronchiale entwickeln.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Nasenkatarrh, Nasenschleimhautentzündung, eitriger Schnupfen (Rhinitis purulenta), Infekt der oberen Atemwege, Erkältung
Englisch: rhinitis

Überblick

Ein akuter Schnupfen (Rhinitis) tritt als Hauptsymptom einer Erkältung oder eines grippalen Infektes auf. Auslöser sind Viren.

Dem HNO-Arzt sind mehr als 200 Viren bekannt, die einen Schnupfen (eine Rhinitis) verursachen können. Beim Niesen, Sprechen oder bei direktem Hautkontakt werden sie von einem Menschen auf den anderen übertragen.

Sie befallen die Nasenschleimhaut, den Rachen, den Hals, die Bronchien, die Stirn- und Nebenhöhlen oder breiten sich über den Nasen-Ohr-Kanal (Eustachische Röhre) bis zum Mittelohr aus.

Schnupfen (Rhinitis) ist eine leicht übertragbare Tröpfcheninfektion. Dort, wo sich viele Menschen aufhalten, in Kindergärten, Schulen, Bussen oder auf der Arbeit ist die Ansteckungsgefahr besonders groß.

Innerhalb weniger Stunden schwillt die Schleimhaut in der Nase und in den Nasennebenhöhlen an. Zunächst bildet sich eine wässrige, später eitrige Sekretion.

Der Geruchs- und der Geschmackssinn nehmen ab.

Betroffene klagen über Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Häufig breitet sich die Entzündung aus, sodass auch Hals- und Ohrenschmerzen, Husten und eine Bindehautentzündung der Augen auftreten.

Da das Immunsystem bei kleinen Kindern und Schulkindern noch nicht so ausgeprägt ist, sind sie wesentlich häufiger von einem Schnupfen (Rhinitis) betroffen als Erwachsene. Insbesondere bei Babys und Kleinkindern kann er schwerwiegender verlaufen. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt einen Facharzt für HNO aufsuchen.

Ursachen des Schnupfens (Rhinitis)

Als Ursache eines Schnupfens (einer Rhinitis) macht der HNO-Arzt Viren aus. Die häufigsten Erreger der akuten Form sind Rhino- und Koronaviren.

Sie werden in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen, also beim Niesen oder Sprechen.

Ein Schnupfen (Rhinitis) tritt meistens im Zusammenhang mit einer Erkältung auf.

Was Sie bei Schnupfen (Rhinitis) selbst tun können

Der HNO-Arzt empfiehlt die Nase mittels einer Nasendusche feucht zu halten

Hat der HNO-Arzt bei Ihnen einen Schnupfen (Rhinitis) festgestellt, sollten Sie sich körperlich schonen und bei Fieber Bettruhe einhalten.

Schlafen Sie ausreichend, gehen Sie an die frische Luft und trinken Sie heißen Tee. Inhalieren Sie mit Kamille, befeuchten Sie Ihre Nase mit einer Nasendusche. Auch das kann Ihnen Linderung verschaffen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • HNO-Arzt
  • Internisten

Was Sie bei Ihrem Arzt für HNO erwartet

Bevor Ihr Arzt für HNO mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle?
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für HNO benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem HNO-Arzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den HNO-Arzt

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für HNO nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Untersuchung von Nase, Nasennebenhöhlen, Rachen und Hals
  • Abstrich vom Nasensekret
  • Prick-Test

Behandlungen (Therapie)

Die Behandlung (Therapie) des HNO-Arztes zielt darauf ab, die Nasenatmung zu erleichtern und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Dazu wird der Facharzt für HNO abschwellende Nasentropfen verordnen. Diese sollten aber nur so lange verwendet werden wie unbedingt nötig. Möglichst nicht länger als eine Woche, höchstens 14 Tage. Ansonsten könnte es zu Schäden der Schleimhaut kommen.

Dampfbäder mit Kamillenextrakt, Behandlungen mit einer Rotlichtlampe können ebenfalls die Beschwerden beim Schnupfen (Rhinitis) lindern.

Außerdem sollten Sie viel trinken. Bei kleinen Kindern kann der HNO-Arzt auch solehaltige Nasentropfen verschreiben.

Eine Behandlung (Therapie) mit einem Antibiotikum ist nur dann erforderlich, wenn es zu einer bakteriellen Entzündung der Nasennebenhöhlen oder des Mittelohrs gekommen ist.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Der HNO-Arzt rät zu gesunder Ernährung und Spaziergängen an der frischen Luft

Die beste Möglichkeit, sich vor einem Schnupfen (Rhinitis) zu schützen, ist, das Immunsystem zu stärken. Der HNO-Arzt rät zu einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Sie liefern dem Körper die benötigten Bausteine für ein gesundes Abwehrsystem. Außerdem werden empfohlen:

  • Heiß-kalte Wechselbäder beim Duschen
  • Spaziergänge an der frischen Luft
  • Regelmäßige Bewegung, vor allem Walking, Joggen, Radfahren und Schwimmen
  • Saunabesuche
  • Ausreichend Schlaf
  • Wenig oder gar kein Stress
  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Nasenspülungen mit physiologischer Kochsalzlösung
  • Verzicht auf das Rauchen

Prognose

Ein Schnupfen (Rhinitis) sollte innerhalb von zwei Wochen ohne Folgen ausgeheilt sein. Tritt er jedoch immer wieder auf, sollte der HNO-Arzt den Ursachen auf den Grund gehen.

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