Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hautkrankheiten informiert: Hautkrebs schwarz (Malignes Melanom)

Definition Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Der schwarze Hautkrebs ähnelt oft einem Leberfleck

Fachärzte für Dermatologie unterscheiden zwei Varianten des Hautkrebses:

  • Weißer (heller) Hautkrebs
  • Schwarzer Hautkrebs (Malignes Melanom)

Schwarzer Hautkrebs ist zwar seltener, aber die wesentlich bösartigere Form. Die Zahl der Erkrankten steigt seit Jahrzehnten stetig an. Mittlerweile verdoppelt sie sich etwa alle zehn Jahre.

Schwarzer Hautkrebs entsteht in der Regel aus den Pigmentzellen der Haut, den Melanozyten. Äußerst selten stellt der Dermatologe den Tumor auch im Auge (Melanom der Aderhaut) oder auf der Schleimhaut fest. Er ähnelt häufig einem Leberfleck und ist durch seine äußeren Symptome meist schon zu erkennen. Dabei gilt die so genannte ABCDE-Regel:

  • A: Asymmetrische Form des Melanoms
  • B: Die Begrenzung ist unscharf und unregelmäßig
  • C: Das Colorit bzw. die Farbe ist unterschiedlich (rötlich, braun, schwarz oder grau, sehr selten weißlich)
  • D: Der Durchmesser, also die Größe, nimmt langsam zu
  • E: Erhabenheit (d.h. das Melanom ragt leicht über die Hautoberfläche hinaus)

Wenn Sie auf Ihrer Haut Veränderungen bemerken oder einen verdächtigen Fleck, der wächst, sollten Sie sofort einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. Die eigene Beobachtungsgabe ist eine wichtige Voraussetzung, damit schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) früh erkannt wird.

In der Regel haben Patienten, bei denen der Dermatologe schwarzen Hautkrebs feststellt, noch keinerlei Beschwerden. Manchmal können Juckreiz oder kleine Blutungen auftreten.
Schwarzer Hautkrebs kann sich aus einem Pigmentmal oder einem Leberfleck entwickeln. Allmählich wird der Fleck oder das Mal immer größer, verändert seine Farbe und verliert seine klaren Ränder.

Gefährlich ist es dann, wenn die Tumorzellen von der Oberhaut in die darunter liegende Hautschicht gewachsen sind, die Dermis. Sie ist von Adern und Lymphgefäßen durchzogen. Über diese Bahnen können sich Krebszellen im ganzen Körper verteilen und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden.

Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland pro Jahr etwa 18.000 Menschen am malignen Melanom erkranken. Frauen und Männer sind gleichermaßen betroffen.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: schwarzer Tumor, bösartiges Melanom, desmoplastisches malignes Melanom, Hauttumor, amelanotisches Melanom
Englisch: (malignant) melanoma, black skin cancer

Überblick

Die Haut ist das größte menschliche Organ. Sie besteht aus verschiedenen Schichten und hat vielerlei Aufgaben: Regulierung der Körpertemperatur, Schutz vor Hitze und Kälte, Wahrnehmung von Empfindungen (Schmerzen und Berührungen), Produktion des Vitamins D mit Hilfe des Sonnenlichts.

Schwarzer Hautkrebs entwickelt sich aus den pigmentbildenden Zellen. Sie befinden sich in der oberen Hautschicht und bilden Melanin, ein schwarzes oder braunes Pigment, das für die Hautfarbe verantwortlich ist. Ein Melanom stellt der Dermatologe überall am Körper fest, sogar unter den Fußsohlen und den Fingernägeln.

Das maligne Melanom kann sich im Aussehen stark unterscheiden. Meistens sind es dunkle, braune oder schwarze Flecken, die flach oder knotig sind und über die Hautoberfläche hinausgehen.

Solange das Melanom noch dünn ist und nur in der Oberhaut wächst, kann die Erkrankung vollständig geheilt werden. Ist der Tumor jedoch schon in die tiefer liegenden Hautschichten gedrungen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gestreut und Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Die Heilungschancen sind dann wesentlich geringer. Deshalb ist es wichtig, dass der Dermatologe die Erkrankung frühzeitig feststellt und behandelt.

Beim schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) unterscheiden Fachärzte für Dermatologie verschiedene Typen der Erkrankung. Zu den häufigsten gehören:

  • Oberflächlich (superfiziell) spreitendes Melanom (SSM): Es ist eine häufige Form, die an der Oberfläche der Haut flache, unregelmäßige Herde bildet, die dunkelbraun bis schwarz aussehen.
  • Knotiges (noduläres) Melanom: Es wölbt sich halbkugelig über die Hautoberfläche hinaus und sieht graubraun bis rötlich-blauschwarz aus.
  • Lentigo-Maligna-Melanom: Es tritt vor allem bei älteren Menschen im Gesicht auf. Die Herde sind zunächst flach, dann knotig und unscharf. Sie haben eine braune, manchmal schwarz-gefleckte Farbe.
  • Akrolentiginöses Melanom: Dieser Typ ist in Europa eher selten und tritt an den Handflächen, Fußsohlen und unter den Fuß- und Fingernägeln auf. Im Frühstadium zeigen sich braune bis schwarzbraune Flecken, die nässen und bluten können.

Die Bestimmung des Typs ist wichtig, weil sich danach die Wahl der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Dermatologie richtet.

Ursachen des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom)

Schwarzer Hautkrebs kann aus Sicht des Facharztes für Dermatologie verschiedene Ursachen haben. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Intensive UV-Strahlenbelastung
  • Häufiger Sonnenbrand in der Kindheit
  • Häufiger Besuch im Solarium
  • Heller Hauttyp
  • Viele Leberflecken und Muttermale auf der Haut
  • Erbliche Faktoren (familiäre Vorbelastung)
  • Geschwächtes Immunsystem , z.B. durch den HI-Virus oder durch die Einnahme von Medikamente

Personen, die mehr als 40 Pigmentmale haben oder bei denen schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) bereits in der Familie aufgetreten ist, haben ein erhöhtes Risiko und sollten regelmäßig einen Dermatologen aufsuchen.

Was Sie bei schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) selbst tun können

Der Dermatologe empfiehlt sich und insbesondere Kinder genügend vor Sonne zu schützen

Etwa jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem bereits vorhandenen Leberfleck am Körper. Deshalb empfehlen Fachärzte für Dermatologie, ein besonderes Augenmerk auf die Zahl und das Aussehen der Leberflecke zu legen.

Je mehr Leberflecken vorhanden sind, desto größer ist das Risiko, dass schwarzer Hautkrebs auftritt. Die steigende Zahl der Erkrankungen hängt aber vor allem mit den veränderten Freizeitgewohnheiten und der höheren Lebenserwartung zusammen.

Eltern sollten ihre Kinder nicht ungeschützt der Sonne aussetzen. Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, an malignem Melanom zu erkranken um das Zwei- bis Dreifache. Regelmäßiger Besuch im Solarium kann das Risiko ebenfalls verdoppeln.

Die Diagnose schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) stellt der Dermatologe zwar besonders häufig bei Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, allerdings sind zwanzigjährige Patienten mit einem Melanom inzwischen keine Seltenheit mehr.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Chirurgen
  • HNO-Arzt
  • Orthopäden

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Gründliche Untersuchung der Haut mit einer Handlupe
  • Untersuchung mit einem Dermatoskop (Auflichtmikroskop)
  • Entfernung der verdächtigen Hautveränderungen (Exzisionsbiopsie)
  • Untersuchung des entfernten Gewebes unter dem Mikroskop
  • Untersuchung der Lymphknoten
  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Blutuntersuchungen
  • Röntgenaufnahme
  • Knochenszintigraphie
  • Magnetresonanztomographie (MRT)

Behandlungen (Therapie)

Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) muss vom Facharzt für Dermatologie durch einen chirurgischen Eingriff vollständig entfernt werden. Sind bereits Lymphknoten von den Tumorzellen befallen, werden diese ebenfalls entfernt.

Die Art der Behandlung (Therapie) hängt davon ab, wie groß das Melanom ist, wo es sich befindet und wie tief es bereits in die verschiedenen Hautschichten eingedrungen ist. Ist das Melanom nicht größer als einen Millimeter, haben sich in der Regel noch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet.

Neben der Operation kommen weitere Behandlungsmöglichkeiten infrage:

  • Adjuvante Therapie (Immuntherapie mit Interferon alpha zusätzlich zur Operation)
  • Radiotherapie (Strahlentherapie) bei der Behandlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen)
  • Targeted Therapy (zielgerichtete Behandlungen)
  • Chemotherapie und kombinierte Chemo-Immuntherapie
  • Immunologische Behandlung mit der Substanz Ipilimumab
  • Behandlung mit den Substanzen Vemurafinib und Dabrafenib

Im Zentrum der wissenschaftlichen Melanom-Forschung stehen weitere Immuntherapien, die das Immunsystem des Patienten gegen die Krebszellen aktivieren sollen.

Ist schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) bereits weit fortgeschritten, können starke Schmerzen auftreten. Der Dermatologe wird diese medikamentös behandeln.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Der Dermatologe empfiehlt sich und insbesondere Kinder genügend vor Sonne zu schützen

Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) zu erkranken, sollten ihre Haut gut beobachten und bei Veränderungen sofort einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen.

Nutzen Sie außerdem die Möglichkeit, zur Hautkrebs-Früherkennung zu gehen, dem so genannten Hautkrebs-Screening. Menschen ab 35 Jahre haben alle zwei Jahre Anspruch darauf. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Wenn Sie gerne in Länder mit heißen Temperaturen reisen, sollten Sie Ihre Haut ausreichend vor der UV-Strahlung schützen. Tragen Sie lange, luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung. Halten Sie sich möglichst im Schatten auf. Verwenden Sie eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor und mit Mikropigmenten. Um Ihre Augen zu schützen, empfiehlt der Dermatologe eine Sonnenbrille mit CE-Gütesiegel.

Schützen Sie die empfindliche Haut Ihres Kindes und setzen Sie Kinder nicht der prallen Sonne aus. Babys sollten sich grundsätzlich nur im Schatten aufhalten.

Prognose

Wird der Tumor im Frühstadium vom Facharzt für Dermatologie entdeckt, ist eine vollständige Heilung des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) möglich. Haben sich dagegen bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in lebenswichtigen Organen wie der Lunge oder dem Gehirn gebildet, führt die Erkrankung meist zum Tode.

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