Kompetenzzentrum für Orthopädie informiert: Meniskusläsion, Meniskusschäden, Meniskusriss

Definition

Fachärzte für Orthopädie unterscheiden bei der Meniskusläsion zwischen einem

  • leichten Meniskusschaden
  • fortgeschrittenen Meniskusschaden

Bei körperlicher Überbeanspruchung oder durch Verschleiß können sich an einer Stelle Risse im Meniskus bilden: beim Sport, beim Anheben von schweren Lasten aus der Hocke heraus oder bei Tätigkeiten, die ständig auf den Knien oder in gebückter Haltung ausgeführt werden.

Sportler sind gefährdet, ebenso wie Berufsleute mit knienden Tätigkeiten

Der Meniskusriss ist bei bestimmten Berufen, beispielsweise bei Fliesenlegern und Bergleuten, als Berufskrankheit anerkannt. Auch Sportler wie Skifahrer, Fußball- und Tennisspieler sind besonders gefährdet für Meniskusschäden.
Solch ein Riss tritt vor allem im Bereich der Kniekehle oder an der Innenseite des Kniegelenkes auf. Eine Meniskusläsion ist die häufigste Ursache für Schmerzen im Kniegelenk. Im Laufe der Zeit können sie immer stärker werden. Auch ein Gefühl des Eingeklemmt seins im Knie oder eine Gelenkblockade können auftreten. Andere Symptome sind ein Gelenkerguss, ein Anschwellen des Kniegelenks und knackende Geräusche im Gelenk.

Drehbewegungen im Knie oder das Treppensteigen sind bei Meniskusschäden kaum noch möglich.

Bei Verdacht auf eine Meniskusläsion sollte unbedingt ein Orthopäde hinzugezogen werden, denn Verletzungen des Meniskus können langfristige Folgen haben und zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß, einer Arthrose, führen.

Fachärzte für Orthopädie unterscheiden zwischen dem Innen- und dem Außenmeniskus. Sie liegen zwischen Ober- und Unterschenkel und fungieren als eine Art Stoßdämpfer und Bremsklotz.

Bei dem mit dem Innenband und der Gelenkkapsel fest verwachsenen Innenmeniskus (Meniscus medialis) tritt ein Meniskusriss wesentlich häufiger auf als beim Außenmeniskus (Meniscus lateralis). Männer sind doppelt so oft davon betroffen wie Frauen.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Meniskuseinriss, Meniskusruptur
Englisch: meniscus tear, meniscus lesions

Überblick

Meniskusschäden treten sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Menschen auf. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 300.000 Verletzungen oder Schädigungen des Meniskus behandelt.

Der Meniskus liegt scheibenartig zwischen Ober- und Unterschenkel

Jedes Knie hat einen Außen- und einen Innenmeniskus. Sie bestehen aus elastischem Knorpel und erinnern von ihrer Form her an einen Halbmond.

Die Menisken – Meniskus kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Möndchen“ – liegen scheibenartig zwischen dem Ober- und Unterschenkel. Sie schützen den Gelenkknorpel vor Schaden und sind für die Funktion des Kniegelenks unverzichtbar. Zum einen verhindern sie, dass sich die Gelenkflächen verschieben, zum anderen ermöglichen sie eine bessere Druckverteilung zwischen Ober- und Unterschenkel.

Bei starken und ständigen Belastungen können Verletzungen (Läsionen) und Schäden am Meniskus auftreten. Besonders häufig stellt der Orthopäde einen Meniskusriss fest. Eine Einwärtsdrehung des Knies kann zur Verletzung des Außenmeniskus führen, eine Auswärtsdrehung oder eine Beugestellung des Knies zur Schädigung des Innenmeniskus. Aus einem zunächst kleinen Riss kann sich nach einiger Zeit ein großer bilden, wenn er nicht von einem Facharzt für Orthopädie behandelt wird.

Ein Meniskusriss kann waagerecht oder senkrecht verlaufen, im vorderen, mittleren oder hinteren Meniskusdrittel auftreten. Manchmal reißt der Meniskus auch so weit ein, dass ein Teil lappenartig absteht oder sich ein Stückchen ganz löst. Die abdämpfende und stabilisierende Funktion geht dann verloren. Schon leichte Bewegungen können zu Schmerzen im Knie führen.

Ursachen der Meniskusläsion, Meniskusschäden, des Meniskusrisses

Fachärzte für Orthopädie machen verschiedene Ursachen für Meniskusschäden aus. Sie können durch einen Unfall, eine Überlastung oder durch Verschleiß auftreten.

Ein Meniskusriss ist eine typische Sportverletzung, die bei Fußball- und Tennisspielern sowie bei Skifahrern besonders häufig auftritt. Wenn Drehbewegungen plötzlich abgestoppt werden, wird das Knie besonders stark belastet, sodass es zu einer Meniskusläsion kommen kann.

Weitere Ursachen sind:

  • berufliche Tätigkeiten, die häufig auf den Knien ausgeführt werden
  • Fehlstellungen der Beine, z.B. O- und X-Beine
  • altersbedingte Verschleißerscheinungen
  • direkte Gewalteinwirkung auf das Knie
  • Übergewicht

Was Sie bei einer Meniskusläsion, bei Meniskusschäden und einem Meniskusriss selbst tun können

Ist die Meniskusläsion beim Sport oder durch einen Unfall aufgetreten, sollten Sie das Gelenk sofort schonen und die Schwellung möglichst eindämmen. Legen Sie das verletzte Knie hoch, kühlen Sie mit Eispackungen oder Umschlägen. Um Erfrierungen zu vermeiden, sollten Sie diese nicht direkt auf die Haut legen. Lassen Sie das Knie so schnell wie möglich von einem Facharzt für Orthopädie untersuchen.

Wurde der Meniskusriss operativ behandelt, sollten Sie Ihr Knie in den nächsten Wochen nur wenig belasten. Möglicherweise wird Ihnen der Orthopäde dazu raten, eine Orthese zu tragen.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Orthopäden
  • Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Orthopädie erwartet

Bevor Ihr Arzt für Orthopädie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Orthopädie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Orthopäden eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Orthopäden

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Orthopädie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • körperliche Untersuchung und Meniskustest
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
  • Röntgenuntersuchung
  • Ultraschall (Sonographie)

Behandlungen (Therapie)

Meniskusschäden können vom Facharzt für Orthopädie konservativ oder operativ behandelt werden. Das wird je nach Art der Verletzung individuell entschieden.

Die konservative Behandlung (Therapie) erfolgt mit speziellen Gehhilfen, einer medikamentösen Schmerztherapie und einer Physiotherapie.

Mittels Gelenkspiegelung können Schäden am Knie behandelt werden.

Beim operativen Vorgehen werden mit Hilfe der Gelenkspiegelung (Arthroskopie) Schäden am Meniskus minimalinvasiv behandelt. Dabei führt der Orthopäde über einen kleinen Hautschnitt ein optisches Instrument (Arthroskop) in das Kniegelenk ein und repariert den Meniskus. Je nach Schweregrad bieten sich zwei Verfahren an:

  • Meniskusnaht: Der Meniskus ist noch nicht so stark geschädigt und wird genäht.
  • Partielle Meniskektomie (Teilresketion): Ein Teil des verletzten Meniskus wird entfernt.

Nach beiden Operationen können die Patienten in der Regel das Krankenhaus schnell wieder verlassen. Allerdings sind eine Nachbehandlung beim Orthopäden, eine Schonung des Gelenks und eine physiotherapeutische Behandlung erforderlich.

Zwei bis drei Wochen nach der Operation können Sie meistens wieder zur Arbeit gehen. Das hängt allerdings davon ab, ob Sie eine körperliche Tätigkeit ausüben oder im Büro arbeiten.

Wann Sie wieder Sport treiben können, sollten Sie mit dem behandelnden Orthopäden besprechen.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Um einer Meniskusläsion vorzubeugen, empfiehlt sich, manche Bewegungen nur selten auszuführen. Vermeiden Sie lange Tätigkeiten in der Hocke oder auf den Knien.

Wer Fußball oder Tennis spielt oder Ski fährt, sollte sich vorher nicht nur ausreichend aufwärmen, sondern zum Schutz auch spezielle Protektoren tragen.

Radfahren, Schwimmen und Aquagymnastik sind Sportarten, die besonders gelenkschonend sind und die Muskulatur stabilisieren.

Aus Sicht des Facharztes für Orthopädie sollten Sie Ihre Gelenke regelmäßig bewegen und sich nicht übertrieben schonen und bewusst auf Bewegung verzichten. Ansonsten kann Ihr Meniskus verschleißen.

Patienten mit Fehlstellungen der Beine oder Füße wird empfohlen, spezielle Einlagen zu tragen und Übungen zu machen, um Meniskusschäden vorbeugen.

Prognose

Die Prognose ist in der Regel gut. Wichtig ist, dass rechtzeitig mit der Behandlung (Therapie) der Meniskusläsion durch den Facharzt für Orthopädie begonnen wird. Ansonsten kann es zu Gelenkergüssen und zum Gelenkverschleiß kommen.

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