Tumorzentrum informiert: Bauchspeicheldrüsenkrebs – Pankreaskarzinom

Definition Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressiven bösartigen Tumoren und miss vom Gastroenterologen operativ entfernt werden

Der Facharzt für Gastroenterologie unterscheidet beim Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) verschiedene Formen. Dazu gehören:

  • duktales Adenokarzinom
  • Zystadenokarzinom
  • Acinuszellkarzinom
  • neuroendokrine Tumore

Diese Formen des Bauchspeicheldrüsenkrebses (Pankreaskarzinoms) gehen von verschiedenen Gewebetypen aus. Außerdem unterscheiden sie sich in ihrer Aggressivität sowie in ihrer Fähigkeit Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden, deutlich voneinander. Die Gastroenterologie versteht unter Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) einen sehr aggressiven und bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse. Selbst wenn Gastroenterologen ihn komplett operativ entfernen können, tritt er relativ häufig wieder auf oder es bilden sich Tochtergeschwülste (Metastasen) in Leber, Lunge oder Bauchfell. Die Operation ist derzeit die einzige Möglichkeit des Facharztes für Gastroenterologie, um eine Heilung der Patienten zu erzielen. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gehört zu den eher seltenen Krebserkrankungen. Im Jahr 2010 stellten Fachärzte für Gastroenterologie bei mehr als 16.000 Männern und Frauen in Deutschland die Diagnose „Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)“. Ebenso viele Menschen starben an der Krankheit, die eine ungünstige Prognose hat. Im frühen Stadium verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) oft keine oder nur unspezifische Symptome. Deshalb suchen Betroffene erst spät einen Facharzt für Gastroenterologie auf, so dass der Tumor oft spät entdeckt wird. Männer erkranken im Durchschnitt mit 71 Jahren, Frauen mit 75 Jahren. Symptome, die auf Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) hinweisen könnten, sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Druckgefühl im Oberbauch
  • Schmerzen im Rücken

Treten bei Ihnen solche Symptome auf, sollten Sie unbedingt einen Gastroenterologen aufsuchen.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Cystadenokarzinom, Insulinom, Pankreaskopfkarzinom, Pankreaskrebs Englisch: pancreatic cancer

Überblick

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hat zwei wichtige Funktionen. Sie produziert Hormone wie Insulin (endokrine Funktion) und Verdauungssäfte (exokrine Funktion). Für die Herstellung der Verdauungssekrete sind Drüsen verantwortlich. Die meisten bösartigen Tumore der Bauchspeicheldrüse gehen von diesen Drüsen aus. Gastroenterologen bezeichnen sie als duktale exokrine Tumore. Unter ihnen sind die so genannten Adenokarzinome, die aus Drüsengewebe hervorgehen, am häufigsten. Sie machen etwa 80 bis 90 Prozent der Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse aus, die vom Facharzt für Gastroenterologie festgestellt werden. Seltener geht Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) von hormonproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse aus, den Zellen der so genannten Langerhansschen Inseln. Beim so genannten Insulinom bildet der Tumor im Übermaß das Hormon Insulin, das ins Blut abgegeben wird. Typisch für Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) sind ein aggressives Wachstum und die frühzeitige Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Deshalb sind die Überlebenschancen der Patienten so schlecht wie bei keiner anderen Krebserkrankung. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) tritt meistens am Kopf der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskopf) auf. Da er zunächst keine Beschwerden verursacht, bleibt die Erkrankung lange Zeit von Gastroenterologen unentdeckt. Wenn der Tumor den Gallengang blockiert und die Galle nicht mehr in den Dünndarm abfließt, kann es zu einer Gelbsucht (Ikterus) kommen. In diesem Fall ist der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) schon weiter fortgeschritten.

Ursachen des Bauchspeicheldrüsenkrebses (Pankreaskarzinoms)

Die genauen Ursachen des Bauchspeicheldrüsenkrebses (Pankreaskarzinoms) sind Gastroenterologen noch nicht bekannt. Als Risikofaktor gilt das Rauchen, wobei auch Passivrauchen eine Rolle spielt. Starkes Übergewicht (Adipositas) wirkt sich ebenfalls nachteilig aus. Fachärzte für Gastroenterologie vermuten zudem, dass die Auswahl der Lebensmittel, insbesondere der hohe Konsum von verarbeiteten Fleischwaren, das Risiko erhöht, an Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) zu erkranken. Alkohol, Diabetes mellitus Typ 2 und eine langjährige chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) können ebenfalls zu einem bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse führen. Erbliche Faktoren sind vermutlich auch eine Ursache.

Was Sie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) selbst tun können?

Die Bauchspeicheldrüse produziert bei gesunden Menschen Enzyme, die für die Verdauung wichtig sind. Durch den Tumor oder nach einer operativen Entfernung des Tumors können diese nicht mehr ausreichend hergestellt werden. Ihr Facharzt für Gastroenterologie wird Ihnen deshalb Medikamente verschreiben, die diese Enzyme enthalten. Es ist wichtig, sie mit den Mahlzeiten einzunehmen. Möglicherweise wird der Gastroenterologe Sie auch an einen Ernährungsberater verweisen, weil Symptome von Diabetes mellitus auftreten können. Übelkeit und Appetitlosigkeit gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). Um eine starke Auszehrung des Körpers zu vermeiden, sollten betroffene Patienten auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten. Ihr behandelnder Gastroenterologe berät Sie über hochkalorische Nahrung oder eventuell auch über eine Magensonde.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Gastroenterologen
  • Onkologen
  • Internisten
  • Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen. Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Gastroenterologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Gastroenterologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastroenterologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
  • Computertomographie (CT)
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Bestimmung des Tumormarkers CA-19-9
  • Gewebeprobe (Biopsie)
  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbs
  • Blutuntersuchung

Um festzustellen, ob Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat, wird der Facharzt für Gastroenterologie eine Ultraschalluntersuchung des Bauches machen und eventuell eine Computertomographie (CT). Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Lungen können mit einer Röntgenuntersuchung der Brust festgestellt werden.

Behandlungen (Therapie)

Der Gastroenterologe kennt verschiedene Operationsmethoden

Die Wahl der Behandlung (Therapie) durch den Facharzt für Gastroenterologie hängt vom Sitz des Tumors ab, von seinem Stadium und davon, ob er bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Folgende Möglichkeiten der Behandlung (Therapie) kommen infrage:

  • Operation
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie (bei Knochenmetastasen)

Kann der Facharzt für Gastroenterologie den Tumor operativ vollständig entfernen, haben Patienten Hoffnung auf eine langfristige Heilung. Voraussetzung ist jedoch, dass der Tumor noch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Für die Operation gibt es verschiedene Verfahren. Ein Verfahren, das der Facharzt für Gastroenterologie anwendet, ist nach dem US-amerikanischen Chirurgen Whipple benannt. Neben dem Pankreaskopf und dem Zwölffingerdarm werden auch die Gallenblase, ein Gallengang und Teile des Magens entfernt. Hat der Tumor bereits Tochtergeschwülste gebildet, müssen sich Patienten darauf einstellen, dass der Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) nicht mehr heilbar ist. Die Behandlung (Therapie) durch den Gastroenterologen zielt dann darauf ab, die Erkrankung aufzuhalten, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten. Bei vielen Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) treten im Laufe der Erkrankung Schmerzen auf, Gewichtsverlust, Erschöpfung und Verdauungsprobleme. Der Facharzt für Gastroenterologie wird deshalb eine unterstützende Behandlung (Supportivtherapie) vorschlagen, um die Beschwerden zu lindern. Derzeit arbeiten viele Krebsforscher in Laboren daran, neue und wirksamere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen, um Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) vorzubeugen oder ihn in einem frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln, gibt es bisher nicht. Fachärzte für Gastroenterologie empfehlen, auf die Risikofaktoren zu verzichten. Also nicht zu rauchen, nicht übermäßig viel Alkohol zu trinken und Übergewicht zu vermeiden. Regelmäßige körperliche Bewegung ist ebenfalls wichtig.

Prognose

Die Prognose bei Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist ungünstig. Fünf Jahre, nachdem der Facharzt für Gastroenterologie den Tumor festgestellt hat, leben nur noch acht Prozent der Erkrankten. Damit hat Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) die niedrigste Überlebensrate von allen Krebserkrankungen.

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