Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Fußpilz (Tinea pedis)

 Definition Fußpilz (Tinea pedis)

Fußpilz tritt in den Zehenzwischenräume, der Fußsohlen und dem Fußrücken auf

Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet verschiedene Arten von Fußpilz (Tinea pedis):

  • Interdigitale Form (kommt am häufigsten vor)
  • Squamös-hyperkeratotische Form (beginnt an den Fußsohlen)
  • Vesikulös-dyshidrotische Form (Bläschenbildung an Fußkanten und Fußgewölbe)

Fußpilz (Tinea pedis) ist eine Pilzinfektion der Zehenzwischenräume, der Fußsohlen, des Fußrückens und in besonders schweren Fällen auch der Fußnägel. Oft ist die Erkrankung chronisch. Fußpilz (Tinea pedis) tritt in den meisten Fällen vor allem zwischen dem vierten und fünften Zeh auf. Sind auch die Zehennägel betroffen sind, spricht der Dermatologe von Nagelpilz (Onychomykose).

Wie können Sie eine Pilzinfektion der Füße erkennen? Im Anfangsstadium ist die infizierte Fußhaut weißlich und aufgequollen. Danach zeigen sich folgende Symptome:

  • Rötungen
  • Nässe
  • Blasenbildung
  • Schuppenbildung
  • Lästiger und quälender Juckreiz
  • Stechen und Brennen zwischen den Zehen oder an den Fußsohlen
  • Entzündungen der Haut
  • Entzündungen an den Randbereichen der Fußnägel

Fachärzte für Dermatologie diagnostizieren am häufigsten die interdigitale Form. Hautschuppungen zwischen den Zehen sind Anzeichen dafür. Manchmal bleibt diese Art des Fußpilzes (Tinea pedis interdigitalis) lange Zeit unerkannt und unbehandelt, weil die Betroffenen keinen Dermatologen aufsuchen. Bei Diabetikern stellen Fachärzte für Dermatologie oft die squamös-hyperkeratotische Form des Fußpilzes (Tinea pedis) fest. Sie breitet sich von der Fußsohle bis zum Fußrücken aus. Die Haut ist leicht entzündet. Im weiteren Verlauf bildet sich im Bereich der Fersen eine dicke Hornhautschicht mit schmerzhaften Rissen. Tritt die Pilzerkrankung am Fußgewölbe oder den Kanten auf, handelt es sich um die vesikulös-dyshidrotische Form. Es bilden sich Bläschen, die aufgrund der dicken Hornhautschicht an den Füßen eintrocknen können.

Fußpilz (Tinea pedis) sollte unbedingt von einem Facharzt für Dermatologie behandelt werden, damit die natürliche Abwehr der Haut nicht langfristig geschädigt wird. Es ist keinesfalls eine Bagatellerkrankung. Fußpilz (Tinea pedis) kann sich auch auf andere Körperbereiche ausbreiten und dort Schaden anrichten. Außerdem ist Fußpilz (Tinea pedis) ansteckend.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Fußmykose, Fußpilzerkrankung, Dermatophyteninfektion des Fußes, Tinea pedis interdigitalis, Tinea pedis plantaris

Englisch: athlete’s foot

Überblick

Insbesondere wenn die Nägel betroffen sind, dauert die Behandlung mehrere Wochen oder Monate

Fußpilz (Tinea pedis) ist in den westlichen Industrienationen nicht nur eine weit verbreitete Pilzerkrankung, sondern die häufigste Infektionskrankheit. Deshalb wird Fußpilz (Tinea pedis) manchmal sogar als Volkskrankheit bezeichnet. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland zwei Drittel der Bevölkerung einmal in ihrem Leben davon betroffen sind. Männer etwas mehr als Frauen, Kinder eher selten.

In den meisten Fällen sind Fadenpilze (Dermatophyten) für die Erkrankung verantwortlich. Selten wird sie durch Hefepilze, insbesondere Candida-Arten, und Schimmelpilze ausgelöst. Obwohl viele Menschen unter den typischen Beschwerden wie Juckreiz, Nässe und Bläschenbildung leiden, suchen nur wenige einen Facharzt für Dermatologie auf. Sie schämen sich, weil sie glauben, Fußpilz (Tinea pedis) habe mit mangelnder Hygiene zu tun. Das ist jedoch ein weitverbreiteter Irrtum.

Da die Erkrankung hochansteckend ist, sollte Sie unbedingt von einem Facharzt für Dermatologie behandelt werden. Sie lässt sich aber nicht in wenigen Tagen heilen.

Eine erfolgreiche Behandlung (Therapie) durch den Dermatologen dauert in der Regel mehrere Wochen oder Monate – vor allem dann, wenn auch die Fußnägel befallen sind.

Ursachen des Fußpilzes (Tinea pedis)

Die englische Bezeichnung athlete’s foot, Sportler-Fuß, deutet bereits darauf hin, dass vor allem Sportler unter Fußpilz (Tinea pedis) leiden. Denn sie nutzen oft Umkleidekabinen, Gemeinschaftsduschen oder öffentliche Schwimmbäder und tragen luftundurchlässiges Schuhwerk, das die Schweißbildung fördert. In einem feucht-warmen Milieu gedeihen die Erreger des Fußpilzes (Tinea pedis) besonders gut. Aber auch Menschen, die häufig Gummistiefel tragen, ein geschwächtes Immunsystem haben, Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen oder Fehlstellungen der Füße, gehören zu den Risikogruppen.

Vorbeugung ist deshalb wichtig. Dermatologen empfehlen, die Füße nach dem Waschen immer gründlich abzutrocknen, vor allem zwischen den Zehen. In Schwimmbädern, öffentlichen Duschen und Saunen sollten Sie nicht barfuß gehen, sondern nur in Badelatschen.

Menschen mit Fußpilz (Tinea pedis) verlieren nämlich mit jedem Schritt Hautschuppen, die  befallen sind und sich unsichtbar auf dem Fußboden verteilen. Läuft eine andere Person barfuß darüber, setzen sich die befallenen Hautschuppen an den Füßen fest. So wird Fußpilz (Tinea pedis) von einem Menschen auf den anderen übertragen. Ganz selten erfolgt die Infektion durch direkten Hautkontakt. Verletzungen des Nagelbettes und Risse können das Eindringen von Pilzkeimen in die Haut oder in den Fußnagel begünstigen.

Was Sie bei Fußpilz (Tinea pedis) selbst tun können

Damit die Behandlung (Therapie) des Facharztes für Dermatologie möglichst schnell zum Erfolg führt, sollten Sie folgende Tipps zur Hygiene beachten:

  • Halten Sie die Füße immer trocken
  • Trocknen Sie die Füße und vor allem die Zwischenräume zwischen den Zehen nach dem Duschen oder Baden sehr gut ab
  • Verwenden Sie das Handtuch nur einmal
  • Tragen Sie luftdurchlässige und bequeme Strümpfe und Schuhe
  • Wechseln Sie täglich Ihre Socken bzw. Strümpfe und tragen Sie Ihre Schuhe nicht mehrere Tage hintereinander
  • Waschen Sie Socken bzw. Strümpfe mit dem Kochwäsche-Programm
  • Tragen Sie zuhause leichte Hausschuhe und in Schwimmbädern, Saunen, Hotelzimmern und Sportstätten Badelatschen

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.

Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Untersuchung der Haut
  • Abschaben von Hautschuppen
  • Untersuchung der Hautschuppen unter dem Mikroskop
  • Abrisstechnik: Mit einem transparenten Klebestreifen zieht der Dermatologe Hautschuppen ab
  • Anlegen einer Pilzkultur auf einem speziellen Nährboden

Behandlungen (Therapie)

Der Facharzt für Dermatologie setzt zur Behandlung (Therapie) des Fußpilzes (Tinea pedis) so genannte Antimykotika ein. Sie enthalten Wirkstoffe, z.B. Terbinafin, Itraconazol, Clotrimazol, Miconazol und Bifonazol, mit denen die Erreger abgetötet werden. Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, reicht eine äußere Anwendung. Sie können zwischen Sprays, Tinkturen, Cremes, Gels oder Puder wählen. Ihr Dermatologe berät Sie, was für Sie am besten geeignet ist.

Patienten, die sehr unter Fußschweiß leiden, sollten ein Gel oder Puder verwenden, bei trockener Haut eignen sich Cremes und Lotionen. Die Antimykotika müssen über einen längeren Zeitraum von mindestens drei bis vier Wochen angewendet werden. Fußpilz (Tinea pedis) ist nämlich sehr hartnäckig. Die Beschwerden klingen oft schnell ab, doch der Erreger schlummert noch in tieferen Hautschichten. Wer die Behandlung (Therapie) zu früh beendet, läuft Gefahr, dass der Fußpilz (Tinea pedis) nicht vollständig abgeheilt ist, wider auftritt oder sich zum Nagelpilz (Onychomykose) entwickelt. In besonders schweren Fällen verschreibt der Facharzt für Dermatologie Antimykotika in Tablettenform.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Dermatologen empfehlen in Schwimmbädern, Hotelzimmern und Sportstätten Badelatschen zu tragen

Um Fußpilz (Tinea pedis) vorzubeugen, sollten Sie Schweißfüße vermeiden. Deshalb raten Dermatologen, luftiges und weites Schuhwerk zu tragen – möglichst aus Leder und nicht aus Kunststoff. Lederschuhe behindern die Atmung der Füße nicht und transportieren den Schweiß besser ab. Achten Sie bei Socken, Strümpfen und Strumpfhosen darauf, dass sie aus atmungsaktiven und saugfähigen Stoffen (z.B. Baumwolle) sind. Wechseln Sie häufiger Ihre Schuhe und desinfizieren Sie Ihr Schuhwerk regelmäßig. Trocknen Sie die Füße nach dem Baden oder Duschen gründlich ab. Solange sie noch feucht sind, sollten Sie keine Strümpfe oder Socken anziehen.

Tragen Sie in Schwimmbädern, Saunen, Sportstätten oder Hotelzimmern Pantoffeln oder Badelatschen. In Schwimmbädern können Sie Ihre Füße zudem an Desinfektionsduschen abbrausen.

 Prognose

Fußpilz (Tinea pedis) muss behandelt werden. Dazu sollten Sie einen Facharzt für Dermatologie aufsuchen. In der Regel lassen sich Fußpilz (Tinea pedis) und Nagelpilz (Onychomykose) mit einem Antimykotikum gut behandeln.

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