Kompetenzzentrum für Dermatologie und Hauterkrankungen informiert: Verbrennungen

Definition Verbrennungen

Der Dermatologe unterscheidet verschiedene Hautschichten

  Der Facharzt für Dermatologie unterscheidet Verbrennungen

  1. Grades: Die Haut ist gerötet, leicht geschwollen und schmerzt
  2. Grades: Es bilden sich Brandblasen
  3. Grades: Weiße Hautstückchen lösen sich ab
  4. Grades: Verkohlte Haut und tiefliegende Gewebeschäden

Diese Einteilung durch Dermatologen gibt Auskunft darüber, wie tief der Gewebeschaden ist.  Eine leichte Verbrennung ist auf die erste Hautschicht (Epidermis) beschränkt. Sie heilt vollständig aus. Bei Verbrennungen zweiten Grades stellen Dermatologen Schädigungen der ersten beiden Hautschichten (Epidermis und Dermis) fest. Manchmal bleiben Narben zurück. Verbrennungen dritten Grades betreffen auch die dritte Hautschicht (Subkutis). Bei schweren Verbrennungen vierten Grades sind alle Hautschichten zerstört. Außerdem stellt der Hautarzt fest, dass auch das darunter liegende Gewebe betroffen ist, z.B. Muskeln und Knochen. Die Eiweißpartikel sind geronnen, es kommt zu Verkohlungen. Eine Hauttransplantation durch den Facharzt für Plastische Chirurgie kann erforderlich sein. Bei schweren Verbrennungen ist immer eine ärztliche Behandlung durch den Dermatologen oder einen Facharzt für Plastische Chirurgie nötig. Sind 80 Prozent der Hautoberfläche von einer schweren Verbrennung betroffen, tritt meistens der Tod ein. Hitze kann zu Verbrennungen der Haut führen. Das liegt vor allem an der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Haut. Wenn Temperaturen über 50 Grad Celsius auf sie einwirken, kommt es zu einer Gewebeschädigung. Je nach Dauer und Intensität stellt der Hautarzt möglicherweise bleibende Schäden fest. Bei schweren und großflächigen Verbrennungen besteht sogar Lebensgefahr. Es drohen Atemstillstand oder ein Versagen anderer Organe. Wasser- und Salzverlust können den Körper zusätzlich belasten. Verbrennungen entstehen durch Feuer und Flammen, durch UV-Strahlen, Strom oder den Kontakt mit heißen Gegenständen. Auch bei schlecht sitzenden Schuhen kann eine Reibung entstehen, die zu starker Hitze und Verbrennungen führt. Als Ursache von Verbrühungen machen Dermatologen heiße Flüssigkeiten oder Dampf aus.

Synonyme und artverwandte Begriffe

Synonyme: Thermisches Trauma, Brandwunde, Brandblase, Brandverletzung
Englisch: skin burn

Überblick

Der Dermatologen teilt der Verbrennung einen prozentualen Körperanteil zu

Großflächige und tiefe Verbrennungen zählen Dermatologen zu den schwersten Verletzungen des Menschen. Dabei stirbt die Haut teilweise oder vollständig ab. Verbrennungen sind aus Sicht des Facharztes für Dermatologie immer Notfälle und erfordern schnelles Handeln. Vor allem dann, wenn es sich bei den Betroffenen um Kinder handelt. Verbrennungen und Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Dampf gehören zu den häufigsten Unfällen im Kindesalter. Besonders gefährdet sind Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und vier Jahren. Sie reißen heiße Töpfe vom Herd oder Schüsseln mit heißem Essen vom Tisch. Schätzungen gehen davon aus, dass sich jedes Jahr etwa 6.000 Kinder in Deutschland Brandverletzungen zuziehen, die von Dermatologen behandelt werden. Bei Erwachsenen sind Verbrennungen durch Flammen am häufigsten. Jährlich werden etwa 2.500 Schwerbrandverletzte von Fachärzten für Dermatologie oder Plastische Chirurgie medizinisch versorgt. Bei einer Verbrennung hat die Haut ihre Schutzfunktion verloren und ist allen äußeren Einflüssen ausgeliefert. Deshalb kommt es häufig nach einigen Tagen zu Infektionen. Dermatologen weisen außerdem darauf hin, dass ein Mensch mit großflächigen Verbrennungen nicht allein gelassen werden sollte, weil er sich in akuter Lebensgefahr befindet. Die Ausdehnung der Verbrennungen berechnet der Hautarzt bei Erwachsenen nach der so genannten Neuner-Regel. Für Kinder gilt sie nicht. Den einzelnen Körperregionen werden von Dermatologen prozentuale Anteile zugeordnet. Die Handfläche entspricht etwa einem Prozent der Körperoberfläche. Wenn innerhalb kurzer Zeit starke Temperaturen auf die Haut einwirken, kann sich die Wärme nicht schnell genug verteilen. Gewebeschäden sind die Folge. Das Ausmaß der Schädigung, das Fachärzte für Dermatologie feststellen, hängt von der Temperatur und der Einwirkungsdauer ab. Die meisten Verbrennungen passieren durch Unfälle im Haushalt, in der Freizeit und im Straßenverkehr. Als Ursachen machen Dermatologen offenes Feuer, elektrischen Strom oder Blitzschlag, Explosionen, Verbrennungen mit Elektrogeräten, z.B. Herd oder Bügeleisen, sowie Verbrennungen durch UV-Strahlung der Sonne und in Solarien aus.

Was Sie bei Verbrennungen selbst tun können?

Hautärzte empfehlen, Brandwunden mit einem sterilen Verband zu schützen

Wenn Sie sich verbrannt haben, sollten Sie das betroffene Gebiet sofort von der Kleidung befreien. Denn Stoff speichert die Hitze. Angesengte Kleidung sollte jedoch nur von einem Dermatologen entfernt werden. Ansonsten drohen Verletzungen oder Infektionen. Bei leichten Verbrennungen ist das Kühlen der Haut aus Sicht des Facharztes für Dermatologie eine wichtige Maßnahme. Dafür sollten Sie auf keinen Fall Eiswasser verwenden, weil die Haut dadurch noch mehr geschädigt wird. Der Hautarzt empfiehlt eine Wassertemperatur von 15 bis 20 Grad. Brandblasen dürfen auf keinen Fall selbst geöffnet werden. Dermatologen raten auch dringend davon ab, alte Hausmittel wie Mehl auf die Wunde anzuwenden.  Sie empfehlen stattdessen einen sterilen Verband, um zu verhindern, dass Krankheitserreger in die Wunde kommen. Größere Brandwunden müssen unbedingt von einem Hautarzt versorgt werden. Wenn die Wunde abgeheilt ist, sollten Sie Ihre Haut gut pflegen. Nach Verbrennungen ist sie nicht in der Lage, den Fett- und Feuchtigkeitsgehalt selbst zu regulieren. Ihr Facharzt für Dermatologie berät Sie zur geeigneten Hautpflege.

Hilfe durch den Spezialisten

Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:

  • Dermatologen
  • Chirurgen
  • Plastische Chirurgen

Was Sie bei Ihrem Arzt für Dermatologie erwartet?

Bevor Ihr Arzt für Dermatologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen. Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:

  • Seit wann bestehen die Symptome?
  • Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
  • Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
  • Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
  • Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
  • Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
  • Sind Ihnen Allergien bekannt?
  • Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Ihr Facharzt für Dermatologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Hautarzt eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Einen Medikamentenplan zum Ausfüllen finden Sie hier.

Untersuchungen (Diagnostik) durch den Dermatologen

Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Dermatologie nun folgende Diagnostik anwenden:

  • Körperliche Untersuchung
  • Einteilung in Schweregrade
  • Untersuchung der Atem- und Herz-Kreislauf-Funktionen
  • Blutdruck- und Pulsmessung
  • Blut- und Urinuntersuchung
  • Temperaturmessung

Behandlungen (Therapie)

Die Behandlung (Therapie) einer Verbrennung richtet sich danach, welches Ausmaß und welche Tiefe der Facharzt für Dermatologie feststellt. Eine exakte Bestimmung ist für die Behandlung (Therapie) wichtig. Vor allem müssen die Schmerzen behandelt werden. Maßnahmen des Facharztes für Dermatologie oder Plastische Chirurgie sind:

  • Kühlung der Wundfläche
  • Sterile Punktion der Brandblasen
  • Hydroaktiver Wundverband
  • Nekroseabtragung
  • Hauttransplantation
  • Antiseptische Therapie
  • Intensivmedizinische Maßnahmen (z.B. künstliche Beatmung und Ernährung)

Bei schweren Verbrennungen stellen Hautärzte nach einigen Tagen häufig Infektionen fest. Der natürliche Schutz der Haut ist zerstört und die Durchblutung massiv reduziert. Keime und Mikroorganismen finden auf der Brandwunde ideale Bedingungen. Eine Wundinfektion durch den Facharzt für Dermatologie ist deshalb besonders wichtig. Bei Patienten, die an Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes leiden, kann sich der Heilungsprozess bei Verbrennungen verzögern. Hauttransplantationen werden häufig nach schweren Verbrennungen vorgenommen. Fachärzte für Dermatologie und Plastische Chirurgie wenden dafür verschiedene Verfahren an, denn nicht immer stehen genügend körpereigene Hauttransplantate zur Verfügung.

Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)

Durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen lässt sich Verbrennungen vorbeugen. Dermatologen weisen darauf hin, dass bei Kleinkindern Gefahrenquellen im Haushalt vermieden werden sollten. Grillunfälle führen bei Erwachsenen häufig zu Verbrennungen, weil sie statt Grill- und Kohlenanzündern Spiritus verwenden. Da auch UV-Strahlung in Solarien oder durch einen zu langen Aufenthalt in der Sonne zu Verbrennungen führen kann, raten Fachärzte für Dermatologie dazu, Überdosierungen zu vermeiden und sich vor Sonnenbrand und „Solarienbrand“ zu schützen.

Prognose

Sind mehr als zehn Prozent der Körperfläche von Verbrennungen betroffen, handelt es sich aus Sicht des Hautarztes um eine schwere Schädigung des Organismus. Immer mehr Patienten mit schweren Verbrennungen überleben dank neuer Behandlungsmethoden durch Dermatologen. Eine Rekonstruktion der Haut, die Wiederherstellung der Funktionalität und Ästhetik und damit der Lebensqualität der Patienten sind durch Fachärzte für Dermatologie und Plastische Chirurgie möglich.

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