Kompetenzzentrum für Infektionskrankheiten informiert: Dengue-Fieber
Definition Dengue-Fieber
Fachärzte für Infektiologie unterscheiden beim Dengue-Fieber vier verschiedene Virus-Typen (DEN-1 bis DEN-4). Nach einer überstandenen Erkrankung ist der Patient zwar gegen den einen Typ, der das Dengue-Fieber ausgelöst hat, immun, er kann sich aber noch mit den anderen drei Typen infizieren. Während die erste Infektion von den meisten Patienten relativ leicht überstanden wird, können weitere Infektionen einen schweren Verlauf nehmen und sogar zum Tod führen. In Deutschland diagnostizieren Fachärzte für Infektiologie Dengue-Fieber meistens bei Frauen und Männern, die vorher eine Fernreise gemacht haben. Das größte Ansteckungsrisiko besteht in den Tropen und Subtropen sowie in bestimmten Gebieten in Afrika und Amerika. Mittlerweile hat das Virus aber auch Europa erreicht.
Der Erreger wird von Stechmücken der Gattung Aedes (Aedes aegypti und Aedes albopictus) durch einen Stich übertragen. Fachärzte für Infektiologie stellen beim Dengue-Fieber vor allem folgende Symptome fest:
- Hohes Fieber
- Hautausschlag
- Kopf- und Gelenkschmerzen
- Schüttelfrost
- Schwindel
Große Epidemien mit Dengue-Fieber traten in den vergangenen Jahren vor allem in Südostasien, Mittel- und Südamerika auf. Während der Regenzeit ist das Erkrankungsrisiko in diesen Ländern besonders hoch. Die Stechmücke findet dann ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Durch die Reiseaktivität und die Zunahme der Fernreisen stellen Fachärzte für Infektiologie in Deutschland immer häufiger die Diagnose: Dengue-Fieber. Der behandelnde Arzt muss den Verdacht auf eine Infektion mit dem Dengue-Virus oder die Erkrankung im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes melden. Die übermittelten Daten werden im Robert-Koch-Institut gesammelt und ausgewertet.
Im Jahr 2010 meldeten Fachärzte für Infektiologie knapp 600 Fälle. Zehn Jahre zuvor waren es nur 60. Die Erkrankten waren zuvor in Thailand, Indien, Indonesien, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Sri Lanka, auf den Philippinen, in Brasilien oder der Dominikanischen Republik. Ende 2012 und Anfang 2013 meldeten Fachärzte für Infektiologie besonders viele Fälle von Dengue-Fieber nach Thailand-Reisen. In den ersten drei Wochen 2013 hatten sich 55 Menschen mit dem Dengue-Fieber-Virus infiziert. Das Robert-Koch-Institut geht jedoch von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer aus.
Synonyme und artverwandte Begriffe
Synonyme: Knochenbrecherfieber, Dandy-Fieber, Fünf-Tage-Fieber
Englisch: dengue fever, dengue haemorrhagic fever
Überblick
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass sich jährlich 50 bis 100 Millionen Menschen mit dem Dengue-Fieber infizieren. 1970 war die Krankheit nur in neun Ländern bekannt, mittlerweile lebt die Überträgermücke in mehr als 100 Staaten. Von den Erkrankten müssen etwa 500.000 von Fachärzten für Infektiologie stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. 2,5 Prozent von ihnen sterben daran.
Dengue-Fieber ist eine Virus-Erkrankung. Fachärzte für Infektiologie unterscheiden zwei Verlaufsformen: Eine häufigere mildere Form, auch Fünf-Tage-Fieber genannt, und die schwer verlaufende, so genannte hämorrhagische Form. Die Inkubationszeit nach dem Mückenstich liegt zwischen 3 und 14 Tagen. Meistens stellen Fachärzte für Infektiologie Dengue-Fieber nach vier bis sieben Tagen fest.
Dengue-Fieber macht sich mit grippeähnlichen Beschwerden bemerkbar. Das Fieber steigt plötzlich auf 40 Grad Celsius an. Außerdem klagen die Patienten über Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen sowie über heftige Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden. Auch Magen-Darm-Beschwerden und Husten stellen Fachärzte für Infektiologie fest. Die Lymphknoten sind geschwollen, Leber und Milz vergrößert. Nach zwei bis vier Tagen ist der Patient fieberfrei und fühlt sich wieder relativ wohl. Doch dann folgt ein zweiter, sehr rascher Temperaturanstieg. Gleichzeitig tritt am ganzen Körper Hautausschlag auf. Nach etwa zwei Wochen ist das Dengue-Fieber normalerweise abgeklungen. Nimmt es jedoch einen schweren Verlauf, kommt es zu inneren Blutungen (Dengue-hämorrhagisches Fieber). Meistens beobachten Fachärzte für Infektiologie einen solchen Verlauf bei Kindern oder bei Erwachsenen, die sich erneut mit dem Virus angesteckt haben. Das Dengue-hämorrhagische Fieber ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern in Südostasien und Lateinamerika.
Ursachen des Dengue-Fiebers
Fachärzte für Infektiologie machen als Verursacher des Dengue-Fiebers einen Virus aus, der zu den so genannten Flaviviren gehört. Durch Mücken der Gattung Aedes wird das Virus auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur durch kontaminierte Blutprodukte möglich. Die Mücke ist tag- und nachtaktiv und braucht ein feucht-warmes Klima, um sich vermehren zu können. Städte mit Kanälen und vielen kleinen Wasserflächen sowie hohen Temperaturen bieten aus Sicht des Infektiologen einen idealen Nährboden. Zur Reifung der Eier genügt bereits eine kleine Wassermenge. Die Mücke kann das Virus über ihre Eier weitergeben. Da die Frosttage in den Tropen und Subtropen abnehmen, verbessern sich die Überlebenschancen für die Stechmücken. Mittlerweile ist das Dengue-Fieber keine reine Tropenkrankheit mehr. Die Überträgermücke und das Virus haben inzwischen Europa erreicht. Fälle von Dengue-Fieber wurden von Fachärzten für Infektiologie auf Madeira festgestellt, in Südfrankreich und in Kroatien. Auch in Italien und im US-Bundesstaat Florida ist die Mücke inzwischen heimisch geworden.
Was Sie bei Dengue-Fieber selbst tun können?
Wenn Sie an Dengue-Fieber erkrankt sind, ist es wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Außerdem empfehlen Fachärzte für Infektiologie, sich zu schonen und sich auszuruhen. Auf keinen Fall sollten Sie eigenmächtig Schmerzmittel oder fiebersenkende Medikamente einnehmen, sondern immer einen Facharzt für Infektiologie zu Rate ziehen. Medikamente wie Aspirin, ASS, Ibuprofen und Diclofenac dürfen bei Dengue-Fieber nicht eingenommen werden, weil sie Stoffe enthalten, die gleichzeitig die Blutungsneigung erhöhen könnten.
Hilfe durch den Spezialisten
Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:
- Infektiologen
- Tropenmediziner
Was Sie bei Ihrem Arzt für Infektiologie erwartet?
Bevor Ihr Arzt für Infektiologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:
- Seit wann bestehen die Symptome?
- Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
- Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
- Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
- Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
- Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Sind Ihnen Allergien bekannt?
- Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
Ihr Facharzt für Infektiologie benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Ihrem Infektiologen eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.
Untersuchungen (Diagnostik) durch den Facharzt für Infektiologie
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Infektiologie nun folgende Diagnostik anwenden:
- Körperliche Untersuchung
- Temperaturmessung
- Abtasten der Lymphknoten
- Antikörpernachweis im Schnelltest
- Virusnachweis durch PCR-Test (polymerase chain reaction)
- Immunadsorptionstest
Behandlungen (Therapie)
Eine spezielle Behandlung (Therapie) gegen Dengue-Fieber gibt es nicht. Medikamente gegen das Dengue-Virus sind bisher nicht vorhanden. Der Facharzt für Infektiologie kann deshalb nur die Symptome lindern und nicht die Ursachen bekämpfen. Er verabreicht Medikamente gegen das Fieber und gegen die Schmerzen. Außerdem ist eine ausreichende Flüssigkeitsgabe erforderlich. In schweren Fällen, beim Dengue-hämorrhagischen-Fieber und beim Dengue-Schock, wird der Facharzt für Infektiologie eine Einweisung in ein Krankenhaus vornehmen. Eine intensivmedizinische Überwachung ist dann sehr wichtig. Auch Bluttransfusionen können vom Facharzt für Infektiologie angeordnet werden. Ohne Behandlung (Therapie) verstirbt bei einem schweren Verlauf fast die Hälfte der Patienten.
Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)
Eine Schutzimpfung gegen Dengue-Fieber gibt es bisher noch nicht. Es wird aber seit Jahrzehnten daran geforscht. Deshalb können Sie sich nur vor Insektenstichen schützen. Fachärzte für Infektiologie empfehlen, eine Bekleidung zu wählen, die den ganzen Körper bedeckt. Außerdem können Sie sich mit Abwehrmitteln gegen Stiche der Mücke schützen.
Moskitonetze, die mit Insektiziden besprüht wurden, sind ebenfalls zu empfehlen. Im häuslichen Umfeld sollten Wasserbehälter konsequent abgedeckt werden, damit sich keine Brutstätten der Mücken bilden. Patienten, die beabsichtigen in ein Land zu reisen, in dem ein hohes Ansteckungsrisiko für Dengue-Fieber besteht, können sich von unserem Facharzt für Tropenmedizin beraten lassen.
Prognose
Das klassische Dengue-Fieber hat eine günstige Prognose. In der Regel stellen Fachärzte für Infektiologie fest, dass die Erkrankung nach etwa zwei Wochen ohne Komplikationen ausgeheilt ist. Nur in Ausnahmefällen verläuft Dengue-Fieber tödlich.