Kompetenzzentrum für Gastroenterologie informiert: Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis)
Definition Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis)
Der Facharzt für Gastroenterologie unterscheidet zwischen einer lokalen Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) und einer diffusen Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis). Sie kann das gesamte Bauchfell betreffen oder lokal begrenzt sein. Bei dieser Erkrankung ist das Bauchfell entzündet, welches viele Organe im Bauchraum umschließt (Peritoneum viszerale). Das Bauchfell ist eine Haut (Membran), die aus zwei Schichten besteht: Dem parietalen Bauchfell, das die Bauchhöhle auskleidet, und dem viszeralen Bauchfell, das Bauch- und Beckenorgane überzieht. Es endet unter der Lunge und zieht sich bis zum Darmbereich. Bei einem Erwachsenen haben beide Schichten zusammen eine Fläche von etwa zwei Quadratmetern. Als Verursacher der Erkrankung diagnostiziert der Facharzt für Gastroenterologie häufig bakterielle Infektionen. Eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) muss unbedingt von Gastroenterologen behandelt werden.
Die lokale Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) betrifft nur einen begrenzten Bereich des Bauchraums. Es kommt in der Regel zu einer so genannten Abkapselung des Entzündungsbereichs durch Verbackung von Netzanteilen und umgebenden Darmschlingen. Dadurch kann sich die Entzündung nicht ausbreiten. Dagegen hat sich die diffuse Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) auf den gesamten Bauchraum ausgedehnt. Bakterien können sich über das Blut im ganzen Körper verteilen. In kürzester Zeit kann eine lebensgefährliche Blutvergiftung (Sepsis) entstehen. Eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) macht sich durch folgende Beschwerden bemerkbar:
- Starke Schmerzen im Bauch
- Aufgeblähter Bauch
- Brettharter Bauch (Verhärtung der Bauchmuskulatur)
- Schlechtes Allgemeinbefinden
- Fieber
- Übelkeit
- Erbrechen
- Fehlender Stuhl und Windabgang
Synonyme und artverwandte Begriffe
Synonyme: lokale Peritonitis, diffuse Peritonitis, gallige Peritonitis, sekundäre Peritonitis, primäre Peritonitis
Englisch: peritonitis
Überblick Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis)
Die Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) ist eine Entzündung des Bauchfells. In den meisten Fällen stellt der Facharzt für Gastroenterologie fest, dass sie durch Infektionen hervorgerufen wurde, z.B. infolge einer Infektion mit Darmbakterien wie Kolibakterien (Escherichia coli) oder Enterokokken. Wenn Geschwüre in Magen, Darm, Dünndarm oder Dickdarm brechen, kann Flüssigkeit aus dem erkrankten oder geschädigten Organ in die Bauchhöhle gelangen und zu einer Entzündung des Bauchfells führen. Auch der Durchbruch bei einer Blinddarmentzündung, eines Leberabszesses oder einer entzündeten Gallenblase kann eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) auslösen. Gastroenterologen sprechen dann von einer sekundären Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (sekundäre Peritonitis). Seltener ist eine primäre Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (primäre Peritonitis). Sie tritt vor allem bei Kindern und Erwachsenen mit einem geschwächten Immunsystem auf. Die Entzündung des Bauchfells entsteht dann entweder durch Verschleppung der Bakterien über die Blutbahn oder durch einen Infekt der Beckenorgane, der in den Bauchraum aufsteigt.
Die lokale Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (lokale Peritonitis) hat sich nicht auf das gesamte Bauchfell ausgebreitet und verursacht nur lokale Beschwerden, vor allem starke Bauchschmerzen und leichtes Fieber. Sie sollten sofort einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen. Breitet sich die Entzündung in der ganzen Bauchhöhle aus (diffuse Peritonitis), kann sie auf andere Organe übergreifen. Eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) ist eine gefährliche und lebensbedrohliche Erkrankung, die sofort von Gastroenterologen behandelt werden muss.
Ursachen der Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis)
Der Facharzt für Gastroenterologie kennt vielfältige Ursachen einer Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis). In der Regel entsteht sie dadurch, dass ein Organ (z.B. Magen, Darm, Gallenblase, Blinddarm) durchbricht und sich der Inhalt in die Bauchhöhle entleert. Der Facharzt für Gastroenterologie unterscheidet zwischen infektiöser, chemisch-toxischer und strahlenbedingter Bauchfellentzündung (Peritonitis) Meistens werden die Entzündungen durch eine Infektion hervorgerufen, etwa durch eine bakterielle Darminfektion. Zu den chemisch-toxischen Ursachen gehören Gallenblasenentzündungen mit anschließendem Durchbruch der Gallenblase und dem Ausfluss von Gallenflüssigkeit in den Bauchraum (gallige Peritonitis) sowie die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (akute Pankreatitis). Auch der Austritt von Röntgenkontrastmittel kann die Erkrankung verursachen. Ebenso wie Nahtmaterial, das bei Operationen verwendet wird. In seltenen Fällen diagnostizieren Gastroenterologen einen Tumor, Keimübertragungen bei Operationen, eine Verletzung der Bauchdecke oder der inneren Organe als Ursache einer Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis). Im akuten Stadium lässt sich die Ursache nicht immer eindeutig feststellen. Der Facharzt für Gastroenterologie bezeichnet solche Fälle als “Akutes Abdomen”.
Was Sie bei Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) selbst tun können?
Wenn sich der Bauch hart wie ein Brett anfühlt, starke Bauchschmerzen auftreten, Fieber, Übelkeit und Erbrechen, sollten Sie sofort einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen. Möglicherweise verbirgt sich dahinter eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis). Sie kann auf die benachbarten Organe übergreifen und zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Eine rechtzeitige Behandlung durch Gastroenterologen ist deshalb lebenswichtig.
Hilfe durch den Spezialisten
Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:
- Gastroenterologen
- Radiologen
Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?
Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:
- Seit wann bestehen die Symptome?
- Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
- Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
- Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
- Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
- Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Sind Ihnen Allergien bekannt?
- Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
Ihr Facharzt für Gastroenterologie Berlin aus dem Ärztezentrum Berlin benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Gastroenterologen Berlin eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.
Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastorenterologen
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie nun folgende Diagnostik anwenden:
- Körperliche Untersuchung (Abtasten, Abklopfen und Überprüfung der Elastizität der Bauchdecke
- Abhören der Darmgeräusche
- Untersuchung des Enddarms
- Temperatur-, Puls- und Blutdruckmessung
- Abhören von Herz und Lunge
- Blutuntersuchungen
- Ultraschalluntersuchung
- Röntgenaufnahme des Bauchraumes
Wenn sich der Patient in einem lebensbedrohlichen Zustand befindet, müssen die Untersuchungen von Gastroenterologen schnell durchgeführt werden. Bei unsicherem Befund muss der Bauch auch operativ geöffnet werden.
Behandlungen (Therapie)
Eine Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) erfordert eine intensivmedizinische Behandlung (Therapie) durch Ihren Gastroenterologen. Antibiotika bekämpfen zusätzlich die bakterielle Infektion. In den meisten Fällen muss die Erkrankung vom Facharzt für Gastroenterologie operativ behandelt werden. Die Art der Operation, der Verlauf und die Heilungsdauer hängen davon ab, welche Ursache die Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) hat, in welchem Allgemeinzustand sich der Patient befindet und wie alt er ist. Bei einer Operation wird der Bauchraum ausgespült, um die eitrige Bauchhöhlenflüssigkeit zu beseitigen. Die Infektionsquelle wird behoben und die Darmtätigkeit wieder angeregt.
Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)
Einer Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) kann man nicht wirksam vorbeugen. Es ist aber sehr wichtig, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Deshalb sollten Sie sofort einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen, wenn plötzlich starke Bauchschmerzen auftreten. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto schlechter sind die Aussichten auf eine schnelle Genesung.
Prognose
Wichtig ist, dass die Bauchfellentzündung, Bauchhöhlenentzündung (Peritonitis) vom Facharzt für Gastroenterologie rechtzeitig behandelt wird. Bei der lokalen Form sind die Heilungschancen gut, bei der diffusen kommt es allerdings auch zu Todesfällen.
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