Kompetenzzentrum für Gastroenterologie informiert: Reizdarmsyndrom
Definition Reizdarmsyndrom
Der Facharzt für Gastroenterologie versteht unter einem Reizdarmsyndrom eine funktionelle Störung des Magen-Darm-Traktes. Der gesamte Verdauungstrakt einschließlich Dünndarm und Magen kann beim Reizdarmsyndrom betroffen sein. Die Patienten klagen im Gespräch mit dem Gastroenterologen über Schmerzen und ein unangenehmes Gefühl im Bauch.
Er fühlt sich stark überbläht und gespannt an, weil sich Luft beziehungsweise Gas im Darm sammelt. Außerdem können Durchfall und Verstopfung auftreten. Manche Patienten haben das Gefühl, ihr Darm sei nicht vollständig entleert. Typische Beschwerden bei einem Reizdarmsyndrom können zudem durch Verdauungsstörungen entstehen. Häufig ist der Nahrungstransport im Dickdarm (Kolon) gestört.
Gastroenterologen diagnostizieren als Ursache auch eine gestörte Darmflora. Bei einer intakten Darmflora sind ausreichend „gute“ Darmbakterien (z.B. Bifidobakterien, Laktobazillen) vorhanden. Sie haben die Aufgabe, den pH-Wert im Darm zu senken, vor Infektionen zu schützen, das Immunsystem zu aktivieren, Zuckerarten zu Fettsäuren und Gasen abzubauen oder antibakterielle Substanzen zu bilden. Gegenspieler sind krankhafte Darmbakterien, z.B. Enterokokken. Kommt es zu einer Überwucherung der bakteriellen Flora mit krankheitserregenden Keimen, sinkt die Anzahl der so genannten „guten“ Bakterien. Darmprobleme sind die Folge. Eine anhaltend falsche Ernährung, eine Antibiotika-Therapie oder eine vorangegangene Darminfektion können dazu führen, dass die Darmflora nicht mehr intakt ist. Allerdings zeigen sich nicht immer die gleichen Beschwerden. Die Symptome bei einem Reizdarmsyndrom sind vielfältig. Manche verspüren die Beschwerden nur gelegentlich oder in Stresssituationen, während sie bei anderen ständig auftreten und die Lebensqualität einschränken. Um sicherzustellen, dass hinter dem Reizdarmsymptom keine organische Erkrankung steckt, sollten Sie unbedingt einen Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen.
Synonyme und artverwandte Begriffe
Synonyme: Colon irritabile, Reizkolon, irritabler Darm, irritables Kolon, irritables Darmsyndrom
Englisch: irritable bowel syndrom
Überblick Reizdarmsyndrom
Ein Reizdarm, fachlich Reizdarmsyndrom, steht für eine häufige Funktionsstörung des Verdauungstrakts. Organische Ursachen sind nicht bekannt. Meistens ist die Darmflora aus der Balance. Wichtig ist, dass der Facharzt für Gastroenterologie andere Erkrankungen als Ursachen für die bestehenden Beschwerden ausschließt. Das geschieht über eine Ausschlussdiagnose. Ist sichergestellt, dass die Symptome keine anderen Ursachen haben, diagnostiziert der Gastroenterologe ein „Reizdarmsyndrom“. Etwa jeder Vierte klagt in den Industrienationen über Verdauungsstörungen, verbunden mit Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfen, Durchfall, Verstopfung und Übelkeit. Treten solche Symptome auf, sollten Sie einen Facharzt für Gastroenterologie konsultieren. Das Reizdarmsyndrom kann auch mit Stress und psychischen Belastungssituationen zusammenhängen. Nicht umsonst sagen wir, dass uns etwas auf den Magen schlägt. Die Symptome verstärken sich oft bei Überforderung, Angst und Stress sowie bei belastenden Lebensereignissen, z.B. dem Tod eines Angehörigen oder der Trennung vom Lebenspartner. Zwischen dem enterischen Nervensystem (Nervensystem des Magen-Darm-Trakts) und dem Großhirn (Teil des zentralen Nervensystems), das für Gedanken und Gefühle verantwortlich ist, besteht eine Wechselwirkung.
Ursachen des Reizdarmsyndroms
Bisher sind die Ursachen des Reizdarmsyndroms nicht genau bekannt. Die Forschung dazu läuft auf Hochtouren. Gastroenterologen wissen jedoch, dass es keine infektiöse Erkrankung ist, die von bestimmten Erregern übertragen wird. Bei etwa einem Drittel der Patienten treten die Beschwerden im Anschluss an einen Magen-Darm-Infekt auf (postinfektiöses Reizdarmsyndrom). Menschen mit Reizdarmsyndrom weisen zudem veränderte Bewegungsmuster des Darms auf und nehmen Reize aus dem Darm vermehrt wahr. Eine gestörte Darmflora kann die Beschwerden ebenfalls auslösen. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft spielen folgende Faktoren bei der Entstehung des Reizdarmsyndroms eine Rolle:
- Gesteigerte Nervenaktivität des darmeigenen Nervensystems (enterales Nervensystem)
- Darminfektionen
- Störung der Darmbeweglichkeit (Motilitätsstörung)
- Einseitige und fettreiche Ernährung
- Stress und psychische Belastungen
Bei manchen Patienten lassen sich geringe entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut durch den Gastroenterologen nachweisen, die Einfluss auf die Beschwerden haben.
Was Sie beim Reizdarmsyndrom selbst tun können?
Wer an einem Reizdarmsyndrom leidet, sollte darauf achten, dass er nur das isst, was er gut verträgt. Die Ernährung spielt für die Reizdarm-Behandlung durch Fachärzte für Gastroenterologie eine wichtige Rolle. Aber es muss keine spezielle Diät eingehalten werden. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen und Vitaminen gilt als gesund. Wer ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, fördert die Verdauung. Auf blähende, fette, sehr kalte und sehr heiße Nahrungsmittel sollte bei einem Reizdarmsyndrom verzichtet werden. Ein übermäßiger Genuss von Koffein, Alkohol oder Tabak, Hülsenfrüchten und Zwiebeln kann Reizdarmbeschwerden verursachen oder verschlimmern. Stressabbau und eine ausgeglichene Lebensweise spielen für einen gesunden Darm eine wesentliche Rolle. Fachärzte für Gastroenterologie empfehlen zudem ausreichend Schlaf und regelmäßige, körperliche Bewegung. Auch Entspannungstechniken können Linderung bieten.
Hilfe durch den Spezialisten
Je nach Spezifität der Symptomatik kann ausgehend von einem Gespräch mit Ihrem Arzt eine weitere detaillierte Diagnostik bei verschiedensten Fachmedizinern erfolgen. Hierzu gehören:
- Gastroenterologen
Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?
Bevor Ihr Arzt für Gastroenterologie mit einer Untersuchung beginnt, findet ein einführendes Gespräch (Anamnese) über Ihre aktuellen Beschwerden statt. Im Rahmen dessen befragt er Sie ebenfalls zu zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehenden Erkrankungen.
Mit folgenden Fragen können Sie rechnen:
Seit wann bestehen die Symptome?
- Können Sie eine genaue Charakterisierung und gegebenenfalls Lokalisation vornehmen?
- Haben sich im Verlauf der Symptomatik Veränderungen ergeben?
- Leiden Sie unter zusätzlichen Symptomen wie beispielsweise Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schwindelgefühle
- Litten Sie schon einmal daran und sind diese Anzeichen familiär aufgetreten?
- Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?
- Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?
- Sind Ihnen Allergien bekannt?
Leiden Sie unter Stresszuständen im Alltag?
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
Ihr Facharzt für Gastroenterologie Berlin aus dem Ärztezentrum Berlin benötigt eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch bei Gastroenterologen Berlin eine Übersicht über die Medikamente, die Sie einnehmen, in einer Tabelle zusammen. Eine Vorlage für die Übersicht finden Sie hier.
Untersuchungen (Diagnostik) durch den Gastroenterologen Berlin
Ausgehend von der in der vorangegangenen Anamnese erhobenen Symptomcharakteristik und dem aktuellen Befinden kann der Facharzt für Gastroenterologie Berlin aus dem Ärztezentrum Berlin nun folgende Diagnostik anwenden:
- Blutuntersuchungen
- Stuhlprobe
- Ultraschalluntersuchung des Bauches
- Darmspiegelung (Koloskopie und Endoskopie)
- Tests auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Laktoseintoleranz oder Lebensmittelallergien)
- Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Behandlungen (Therapie)
Zunächst beginnen Gastroenterologen Berlin aus dem Ärztezentrum Berlin mit der Suche nach den auslösenden und vermeidbaren Faktoren, z.B. Stresssituationen oder bestimmte Nahrungsmittel. Die Reizdarm-Behandlung durch Gastroenterologen Berlin kann bei der Ernährung ansetzen. Auf Nahrungsmittel, die der Patient schlecht verträgt, sollte er verzichten. Reicht das nicht aus, können Medikamente von Gastroenterologen Berlin verordnet werden. Hierzu gehören krampflösende Mittel (Spasmolytika) gegen Schmerzen, Antidiarrhoika bei Durchfall, entblähende Medikamente oder Abführmittel bei starker Verstopfung. So genannte Prokinetika beschleunigen die Magenentleerung und helfen auch gegen Übelkeit und Brechreiz. Die Medikamente werden individuell nach den jeweils vorherrschenden Beschwerden von Gastroenterologen Berlin verordnet. Die Zufuhr bestimmter Bifidobakterien ist eine andere, langfristig angelegte Alternative. Sie regulieren die Darmflora und verbessern die Funktion der Darmbarriere.
Vorbeugung (Prophylaxe, Prävention)
Eine intakte Darmflora ist der beste Schutz vor belastenden Symptomen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Gastroenterologen Berlin empfehlen eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und regelmäßige, körperliche Bewegung.
Prognose
Das Reizdarmsyndrom ist für Patienten zwar unangenehm, aber die Symptome beruhen nicht auf einer gefährlichen Erkrankung. Ein Reizdarm entwickelt sich auch nicht zu Darmkrebs. Das Reizdarmsyndrom lässt sich durch Proktologen Berlin zwar nicht heilen, aber die Beschwerden lassen sich meist gut in den Griff zu bekommen.
© CHHG